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Lackschäden am Auto sind ärgerlich und können je nach Schaden auch richtig teuer werden. Die gute Nachricht: Kleinere Stellen lassen sich oft selbst reparieren. Wir nehmen das Thema Lackschäden genauer unter die Lupe und geben dir Tipps, ab wann du sie selbst beheben kannst und ab wann der Profi gefragt ist. 

Lackschäden lassen sich in zwei Kategorien einteilen: mechanisch und chemisch.

Mechanische verursachte Lackschäden entstehen häufig durch Schotter/Steine, Tierkrallen oder menschliche Einflüsse.

Chemische Lackschäden entstehen zum Beispiel durch Streusalz, aber auch durch Vogelkot, Pollen, Baumharz und vieles mehr. Was nur wenige wissen oder bedenken: Viele Hautcremes bis zu Sonnencremes interagieren mit Autolack und können hässliche Spuren hinterlassen.

Das Ärgerliche an chemischen Lackschäden ist, dass sie schlimmer werden können, je länger sie unbehandelt bleiben. 

Welche Lackschäden kann man selbst reparieren?

Entscheidend ist, wie tief der Kratzer ausfällt. Denn handelsübliche Autolackierungen bestehen aus mehreren Schichten. Von außen nach innen zum Fahrzeugblech hin: 

  • Klarlack
  • Farblack (oder Basislack)
  • Füller
  • Grundierung

Man kann Lackschäden am Auto grob in drei Kategorien unterteilen. Dabei solltest du Folgendes beachten:

  • Leichte Schrammen und Kratzer
    Beschädigungen, die nur in die Klarlack-Schicht reichen, kann man häufig mit einem Kratzerentferner und anschließend Schleifpapier mit feiner Körnung wieder beheben. Kleinere Steinschläge durch Rollsplitt und Ähnliches sind hier meistens die Ursache.
  • Tiefe Lackschäden und breite Kratzer
    Ist die Lackschicht einmal angegriffen, können die betroffenen Stellen manchmal mit einem Lackstift oder Lackspray selbst ausgebessert werden. Um abzuschätzen, ob dies ausreichend ist, empfehlen wir, vorher bei uns vorbeizuschauen. Wir geben gerne eine Empfehlung ab. Wir haben schon viele Lackschäden gesehen. Manchmal ist es gar nicht so einfach, z. B., wenn der Lack um die Schadstelle herum fast abblättert. 
  • Schwere Lackschäden
    Bei schweren Lackschäden, auch in Verbindung mit Beulen oder verbogenen Fahrzeugteilen, ist die Fahrt zu einer Werkstatt oder einem Lackierer empfehlenswert. Beispielsweise, wenn die Autotür an ein anderes Fahrzeug oder eine Mauer etc. geschlagen ist. In solchen Fällen sollte man auch keinesfalls lange mit der Ausbesserung warten. Denn sonst kann an der beschädigten Stelle schnell Rost ansetzen. 

Tipp: Für einen ersten Eindruck hilft der »Fingernageltest«. Wenn du mit der Vorderseite deines Fingernagels vorsichtig über die betroffene Stelle fährst und nur eine Unebenheit spürst, kann es sein, dass sich der Schaden nur in der Klarlackschicht befindet. Bleibt man jedoch hängen, geht die Beschädigung in der Regel mindestens bis in die Lackschicht.

Smart Repair bei Lackschäden

Manchmal ist es gar nicht so leicht abzuschätzen, wie schwer der Lackschaden wirklich ist und ob es ratsam ist, ihn selbst auszubessern. Komm doch einfach kurz vorbei und frag uns! 

Wir fühlen uns dem Grundsatz »Smart Repair« verpflichtet. Das bedeutet, wir bevorzugen größte Sorgfalt auf kleinster Fläche. Bei einem Lackschaden muss nicht unbedingt ein ganzes Bauteil, ein Kotflügel oder eine Tür komplett ersetzt werden.    

Anleitung: Lackieren mit Lackstift oder Lackspray

Wenn du Lackschäden selbst ausbessern möchtest, empfehlen wir folgende Arbeitsschritte.

  1. Vorzugsweise Lacke des Herstellers verwenden
    Wer auf Nummer sicher gehen möchte, verlässt sich nicht auf Augenmaß, sondern auf den genauen Farbton des Fahrzeugherstellers. Wir haben beispielsweise alle aktuell gängigen Farbtöne von VW, Skoda, Seat und Audi sowohl in Lackstift Sets, als auch in Lackspray Sets vorrätig. Beide Sets enthalten jeweils separat den originalen Farblack des Herstellers und Klarlack. Wie unterschiedlich manche Farbtöne sind, erkennt man nicht selten erst am Auto selbst – und dann ist es zu spät.
  1. Waschen, reinigen, trocknen
    Die beschädigte Stelle am Auto gründlich reinigen. Am besten mit Wasser und gerne auch ein bisschen Shampoo dazu, damit die Stelle fettfrei bleibt/wird. Dann trocknen lassen. 


Dabei Finger weg von Nagellackentferner, Scheuermilch, Essigreiniger und vergleichbar aggressiven Haushaltsmitteln! Die können die umgebenden Lackschichten noch weiter angreifen oder aufquellen lassen. Die besseren Alternativen sind Spülmittel oder Reinigungsbenzin. 

  1. Hat schon Rost angesetzt?
    Wenn der Kratzer erst einmal das Blech erreicht hat, kann es sehr schnell rosten und den Schaden noch vergrößern. Also auch hier nicht zu lange warten! Leichten Rost kann man aber auch hier mit einem Rostlöser (nicht im Lackstift- oder Lackspray-Set) schnell und gut entfernen. Manchmal entstehen dabei kleine Unebenheiten auf der Oberfläche, die man mit einem Rostradierer oder feinem Schmirgelpapier glätten kann.
  1. Farb- und Klarlack auftragen
    Beim Lackieren unbedingt sparsam vorgehen. Sonst bilden sich Lacktropfen. Unsere Lackstifte und Lacksprays bestehen aus zwei Komponenten: 1. dem Farblack und 2. dem Klarlack. Nach dem Farblack unbedingt etwas warten, bevor man mit dem Klarlack darüber geht.  
    Tipp: Für kleine Steinschläge nutzen wir oft die Spitze einer Büroklammer, damit lassen sich kleine Stellen gezielt und sauber austupfen. 

Option: mit Spachtelmasse, die Lackschäden beheben
Wenn der Lackschaden besonders tief ist und bis auf das Blech durchdringt, kann mit etwas Spachtelmasse aufgefüllt werden. Danach solltest du die Oberfläche mit feinem Schleifpapier (Beispiel: erst 120er und dann 180er-Körnung) aufrauen, damit der Lack später hält.

Bitte unbedingt beim Händler oder in der Werkstatt nachfragen, welche Körnung exakt gebraucht wird. Das hängt von mehreren Faktoren ab, z. B. der Art des Lackschadens und der Frage, wie gut das Ergebnis später aussehen soll/kann/darf.

Anschließend die Schleifrückstände mit Silikonentferner und Mikrofasertuch restlos entfernen. Zum Schluss kann der Lack aufgetragen oder aufgesprüht werden.  

Anschließend gut trocknen lassen – etwa über Nacht.

  1. Polieren und abdichten
    Dabei sollte man aber kleinflächig arbeiten und möglichst nur die neu lackierte Stelle polieren. Man muss zwar mit Druck polieren, aber wenn man zu oft auf unbeschädigte Stellen kommt, kann der Lack dort wieder kleine Kratzer bekommen. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt. Zum Schluss Wachspolitur auftragen, um die neu lackierte Stelle gegen Feuchtigkeit zu versiegeln.

Materialliste zum Beheben von Lackschäden

  • Lackstift Set oder Lackspray Set
  • Mikrofasertücher
  • Shampoo 
  • Autopolitur
  • Wachspolitur
  • ggf. Rostlöser
  • ggf. Rostradierer 
  • ggf. Spachtelmasse
  • ggf. Schleif-/Schmirgelpapier (grobe und feine Körnung)
    Welche Körnung das optimale Ergebnis liefert, das ist immer eine Frage der zu behandelnden Oberfläche und des gewünschten Resultats.

DIY oder doch zum Profi?

Handelt es sich um kleinere, alltägliche Kratzer, die z. B. beim Einparken, mit dem Fahrrad, durch Steinchen, Vogelkot etc. entstehen, bleibt es letztlich dir überlassen, ob du lieber zum Lackierer gehst oder es selbst reparierst. 

Ein großer Vorteil sind Lackstifte und Lacksprays in den Originalfarben des Herstellers, wie wir sie anbieten. Sollte jedoch irgendwann ein Wiederverkauf geplant sein, kann sich die Investition in eine professionelle Aufbereitung lohnen. Auch im Versicherungsfall empfehlen wir grundsätzlich, den Profi einzuschalten. 

Unabhängig von der Wahl ist das Wichtigste, möglichst schnell an die beschädigten Stellen zu gehen. Auch das provisorische Abkleben mit Gaffa-Klebeband oder ähnlichem ist keine Lösung. Ansonsten gilt wie immer bei uns: anrufen oder vorbeikommen und fragen.